Transparente
Transparente sind ein effektives und dabei relativ kostengünstiges Mittel, um auf eure politischen Positionen und Forderungen aufmerksam zu machen. Auf Demos und Kundgebungen schützen sie zudem vor lästigen Fotograf:innen und erschweren, dass Polizist:innen in den Demozug reinkommen.
Bevor ihr mit der Produktion beginnt, müsst ihr euch natürlich überlegen, welches Motiv und welche Parole auf eurem Transparent zu sehen sein soll. Dabei ist es wichtig, dass die Aussage auch für Außenstehende verständlich ist und zum Anlass der Demonstration/Kundgebung passt. Bei einer Demo gegen Polizeigewalt ist es beispielsweise nicht unbedingt sinnvoll, den Nahostkonflikt zu thematisieren, da es für Außenstehende dadurch noch schwieriger wird, das Anliegen der Demonstrant:innen zu verstehen. Auch ist es ratsam, die Aussage nicht nur verstädnlich zu formulieren, sondern auch so, dass sie Menschen nicht direkt abschreckt. Das Transparent sollte zudem gut lesbar und nicht mit zu vielen Bildern und Parolen überladen sein. Außerdem solltet ihr euch bewusst sein, dass manche Inhalte/Symboliken verboten sein oder zumindest so ausgelegt werden können. Konkret ist dies v.a. in Fällen von "Beamtenbeleidigung" oder dem Zeigen bestimmter kurdischer Symboliken beobachtet worden.
Für die Herstellung benötigt man zunächst einen einfarbigen Stoff. Ihr könnt aber auch gemusterte oder mehrfarbige Stoffe nehmen, müsst dabei aber darauf achten, dass euer Motiv noch immer gut zu erkennen ist. Der Stoff kann billig und dünn sein, bestimmte Anforderungen an das Material gibt es nicht, man sollte nur bestenfalls nicht einfach durchgucken können. Günstigen Stoff gibt es in größeren Kauf- oder Einrichtungshäusern wie IKEA, GALERIA oder tedox, sowie in deren Online-Shops. Stoffgeschäfte sind normalerweise teurer. Das Transparent und somit auch der Stoff sollten ca. 1,50 Meter hoch sein. Die Breite kann je nach euren Bedürfnissen variieren. Erfahrungsgemäß sind 3,00 bis 4,00 Meter eine gute und praktische Größe. Für Fronttransparente eher etwas mehr, sofern die Straßenbreite in eurer Stadt dies zulässt.
Darüber hinaus braucht ihr natürlich Farben, die ihr am besten im Baumarkt kaufen könnt. Besonders bewährt hat sich Vollton- bzw. Abtönfarbe. Das Wichtigste ist aber, dass die verwendete Farbe für Außenflächen geeignet ist, damit sie im Regen nicht verläuft.
Wenn das Transparent einigermaßen professionell aussehen soll, empfiehlt es sich, am Computer eine Vorlage zu erstellen, die ihr dann mit einem Beamer auf den Transparentstoff projiziert, den ihr vorher mit stabilem Klebeband oder Nägeln an einer Wand befestigt habt. Dann zeichnet ihr die Konturen der Schrift und des Motivs mit einem Bleistift oder Kreide auf dem Transparent nach. Anschließend nehmt es von der Wand ab, legt es auf den Boden und malt Schrift und Motive möglichst sorgfältig aus. Damit das Transpi gut lesbar ist und ordentlich ausseht, solltet ihr besonders darauf achten, die Kanten von Schrift und Motiv möglichst gerade nachzumalen. Vorher unbedingt eine Malerfolie drunter legen, da sich die Farbe durchdrückt. Zeitungspapier geht sonst auch, eignet sich aber nicht so gut, da es am Banner kleben bleibt. Anschließend die Farbe trocknen lassen und je nach Stoffart an den Rändern noch einmal umnähen oder „umtackern“, damit der Stoff nicht so stark ausfranzt.
Je nach Einsatzzweck empfiehlt es sich, Laschen für Stäbe ins Transparent einzunähen. Zum Beispiel wenn ihr es mit langen Stäben als Hochtranspi nutzen wollt. Aber auch als normales Transparent empfehlen sich gleich hohe Stäbe in den Seiten, damit es bei starkem Wind nicht umklappt und so immer gut zu lesen ist. Das Vorgehen ist bei beiden Vorhaben das gleiche: Bestenfalls bevor ihr das Motiv aufmalt, klappt ihr rechts und links jeweils ein Stück Stoff nach hinten und näht es so fest, dass die Lasche nur noch nach unten offen ist. Vie viel ihr umklappen müsst, hängt von euren Stäben ab. Meistens reichen 5cm Stoff völlig. Wenn das Transparent besonders breit ist (etwa ab 3m) näht eine Lasche für einen weiteren Stab in der Mitte auf. Schneidet dazu vorher ein etwas breiteres Stück Stoff ab, als ihr umklappt, und näht es von hinten mittig auf das Transparent, so dass es nur von unten offen ist.
Wenn ihr viele Transparente braucht, weil ihr sie zum Beispiel an verschiedenen Brücken in der Stadt aufhängen wollt, lohnt es sich oft nicht, so viel Arbeit zu investieren. Eine Alternative besteht dann darin, die Transparente freihändig (also ohne Vorlage) zu malen oder mit Sprühdosen zu gestalten. Das geht wesentlich schneller, sieht aber – je nachdem wie ausgeprägt euer künstlerisches Talent ist – oft auch nicht so professionell aus oder ist schwerer lesbar.
Stencils
Diese sind in der Do-it-yourself Variante natürlich günstiger, da ihr dafür nur sehr wenig braucht und wahrscheinlich das meiste da habt. Dafür dauert es auch länger, zu sprühen, als im Vorbeigehen zu kleben. Auch wenn sie im Handling etwas komplizierter sind als Aufkleber, ist Sprühschablonen herzustellen relativ einfach: Motiv überlegen, ausdrucken und auf 2-3mm dicken Karton kleben – am besten mit Klebestift, weil das Papier sonst reißt. Der Karton sollte nicht dicker sein, sonst habt ihr Probleme beim Ausschneiden. Anschließend mit einem möglichst scharfen Teppichmesser euer Motiv ausschneiden,ihr solltet aber min. 3cm Platz vom Ausgeschnittenen zum Rand der Pappe haben, damit eure Schablone stabil bleibt. Ein anderes, etwas teureres Material ist dickere Folie. Hierzu eignet sich besonders Laminierfolie mit 125mic, diese lässt sich sehr gut mit Cuttermessern und Skalpell schneiden und saugt sich nicht mit Farbe voll und reißt auch nicht so schnell. Das Motiv könnt ihr frei nach euren Vorstellungen selber überlegen und gestalten. Es gibt aber auch schon fertige Motive im Internet, welche nur noch ausgedruckt werden müssen. Solche Vorlagen gibt es z.B. auf https://msadortmund.noblogs.org/stencils/.
Das Vorgehen ist dabei sehr einfach: Die offenen Stellen der Stencils lassen aufzutragende Farbe durch. Dafür nutzt ihr entweder eine Sprühdose, oder auch ein Farbrolle. Gut transportieren kann man sein benutztes Stencil z.B. in einem Pizzakarton, um sich daran nicht die Hände schmutzig zu machen.